Bereits mehrere Oberlandesgerichte haben Porsche wegen vorsätzlicher sittenwidriger Schädigung zur Zahlung von Schadenersatz verurteilt. Damit nimmt auch der Dieselskandal bei Porsche Fahrt auf.
Zu Beginn des Abgasskandals im Jahr 2015 sah es so aus, als würde Porsche ungeschoren davonkommen. Der schwäbische Autobauer hatte zunächst versucht die Verantwortung für die manipulierten Diesel-Motoren, die in einigen Modellen der Edelmarke verbaut wurden, auf Audi abzuwälzen. Denn Porsche produziert seine Dieselmotoren nicht selbst. Sie werden von der Audi AG hergestellt.
Der Luxuswagenhersteller war der Ansicht deshalb nicht auf Schadensersatz zu haften. Diese Argumentation hielt allerdings nicht lang vor den Gerichten. Vor diesem Hintergrund rechnen wir damit, dass Porsche nun auch ohne Klagen zu Zugeständnissen bereit sein dürfte.
Gerne helfen Wir Ihnen weiter! Eine Erstberatung im Abgasskandal ist kostenlos. Bei vielen Modellen ist eine Rückforderung des Kaufwerts noch immer möglich.
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Dazu erhöht sich die Zahl der betroffenen Modelle stetig. Bis Ende 2019 waren lediglich Porsche-Modelle mit der Abgasnorm Euro 6 betroffen. Im März 2020 wurden dann auch solche mit der Abgasnorm Euro 5 durch das Kraftfahrtbundesamt (KBA) zurückgerufen.
Hat die Porsche AG oder das KBA Sie gebeten einen Termin für ein Software-Update zu vereinbaren? Dann können Sie davon ausgehen, dass Sie vom Abgasskandal betroffen sind. Dies gilt auch unabhängig davon, ob es sich um einen freiwilligen oder verpflichtenden Rückruf handelt. Zwar müssen Sie einem freiwilligen Rückruf nicht folgen, ein Schadensersatzanspruch kann Ihnen aber trotzdem zustehen.
Sie fahren einen Porsche mit einem Baujahr zwischen 2014 und 2018? Sie wollen wissen, welche Modelle vom Dieselskandal betroffen sind? Hier kommt die Liste:
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Porsche wird über Audi in den Abgasskandal hineingezogen. Ende 2015 gibt Audi zu nicht nur von VW manipulierte Motoren eingesetzt, sondern selbst auch bei den größeren 3-Liter-Motoren geschummelt zu haben. Genau diese großen Motoren sind in Diesel-Fahrzeugen des schwäbischen Autoherstellers verbaut worden. Ebenfalls betroffen sind die Motoren mit 4,2l Hubraum. Darin sind mehrere Abschalteinrichtungen enthalten, die dazu führen, dass die Schadstoffnormen lediglich auf dem Prüfstand eingehalten wird. Abseits des Rollstands werden die zulässigen Werte um ein vielfaches überschritten.
Obwohl es bei Porsche sogar zu Hausdurchsuchungen unter anderem bei Vorstandsmitgliedern kommt, rückt der Konzern nur langsam damit heraus, welche Modelle betroffen sind. Im Herbst 2016 startet Porsche zunächst einen freiwilligen Rückruf des Modells Macan. Weitere Rückrufe folgen schleppend. 2017/18 werden verschiedene Ausführungen des Porsche Cayenne und eine Ausführung des Porsche Panamera zurückgerufen. Die Fahrzeuge sollen ein Softwareupdate erhalten, bei dem die Abschalteinrichtung ausgeschaltet wird. Durch die Nachbesserung soll die Abgasreinigung auch im allgemeinen Straßenverkehr funktionieren, nicht ausschließlich auf dem Prüfstand. Allerdings zeigt sich schon bald, dass eine Nachbesserung einen erhöhten Motorverschleiß sowie erhöhten AdBlue- und Sprit-Verbrauch bewirken kann. Fahrzeuge, die das Update bekommen, verlieren dadurch massiv an Wert.
Bis Ende 2019 sind lediglich Porsche-Fahrzeuge der Abgasnorm Euro 6 betroffen. Im März 2020 wird das erste Fahrzeug mit Abgasnorm Euro 5 vom KBA zurückgerufen: Der Porsche Cayenne 4,2 Liter Euro 5.
Erstaunlich ist, dass Porsche trotz einer Verurteilung vor dem Landgericht Stuttgart im Oktober 2018 weiterhin Autos verkauft, bei denen später nachgewiesen wurde, dass in ihren Motoren Abschalteinrichtungen verbaut sind.
Im April 2019 wurde durch die EU-Kommission bekannt, dass Ermittlungen gegen VW, BMW, Mercedes-Benz, Porsche und Audi laufen. Ihnen wurde vorgeworfen seit den 1990er Jahren auf die Verhinderung einer Weiterentwicklung in der Abgasreinigung hinzuarbeiten. Die Konzerne hatten sich abgesprochen und gemeinsam entschieden, zu kleine AdBlue-Tanks zu verbauen. Die Abgasreinigung funktionierte dadurch nicht so gut, wie es möglich gewesen wäre. Durch diese Unterdrückung des Wettbewerbs sollen sie Kosten gespart haben. Die Kommission kam zu dem Ergebnis,dass die Autobauer ein verbotenes Kartell gebildet hatten, das sogenannte AdBlue-Kartell und verhängte Bußgelder in Milliardenhöhe.
Eine Strafe in Höhe von 535 Millionen Euro muss Porsche bereits im Mai 2019 an das Land Baden-Württemberg zahlen. Das Landgericht Stuttgart urteilte, dass da das Einbauen von Motoren der Audi AG in eigene Fahrzeugmodelle ohne vorherige Überprüfung einen schweren Verstoß gegen Aufsichtspflichten darstelle. Porsche rutscht immer tiefer in den Skandal.