Plötzlich stand die Polizei vor der Tür einer jungen Biberacherin. Die Beamten teilten ihr mit, dass gegen sie wegen der Teilnahme an illegalem Onlineglücksspiel ermittelt wird. Sie war sich keiner Schuld bewusst und anstatt mit der Sache zum Anwalt zu gehen, verteidigte sie sich selbst. So kam es in der Sache zunächst zur Anklage vor dem örtlichen Amtsgericht und schließlich zu einer weiteren Verhandlung am Landgericht Ravensburg. Hätte die Spielerin gleich einen Anwalt, der sich mit dem Thema auskennt eingeschaltet, wäre die Sache mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit erst gar nicht vor Gericht gekommen. Wir erklären hier weshalb.
Gegen zahlreiche Online-Spieler laufen Ermittlungsverfahren nach §285 StGB
Die Frau aus Biberach ist kein Ausnahmefall: Zahlreichen Spielern, die an illegalen Onlineglücksspielen teilgenommen haben, flattert zurzeit unangenehme Post von der Polizei oder Staatsanwaltschaft ins Haus. Denn ihnen ging es ähnlich wie der Zockerin: Ohne es zu bemerken, hatte die Frau aus Biberach an unerlaubten Online-Gewinnspielen teilgenommen. Im Zeitraum, in dem sie spielte, fehlte dem auf Malta beheimateten Wettanbieter nämlich eine gültige Lizenz für das Angebot in Deutschland. Das Problem dabei: Nahezu alle Anbieter von Online-Glücksspielen waren jahrelang illegal im deutschen Internet unterwegs. Zu erkennen, dass ein Online-Casino- oder Sportwetten-Angebot nicht rechtens gewesen ist, war für Spieler allerdings nahezu unmöglich. Die Seiten waren professionell aufbereitet und in einwandfreiem Deutsch verfasst. Dazu warben die Anbieter mit gültigen Lizenzen, die allerdings meist aus Malta oder Gibraltar stammten. Dass diese Lizenzen nicht im deutschen Raum gelten, wusste kaum jemand.
Verdacht illegal online gespielt zu haben führt ohne Anwalt zur Reise von Gericht zu Gericht
Das Amtsgericht Biberach sprach die Spielerin aus dem aktuellen Fall zwar zunächst frei. Dagegen legte die Staatsanwaltschaft aber Berufung ein und die Sache kam Ende Februar 2025 vor das Landgericht. Bei der Berufungsverhandlung vor dem Landgericht erkannte der Staatsanwalt auch im Fall der angeklagten Frau keinen Vorsatz. Sie wurde schließlich freigesprochen. Auslöser für das spätere Verfahren war eine Meldung der Hausbank der Angeklagten an die BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht). Oftmals reagieren Banken erst, wenn hohe Summen ins Ausland überwiesen werden und von dort auch wieder zurückfließen. Meist besteht dann nämlich zunächst ein Geldwäscheverdacht. Doch in diesem Fall schlug die Hausbank Alarm, obwohl es nur um kleine Beträge ging: In mehr als 34 Fällen soll die Biberacherin mit jeweils einem Einsatz zwischen zehn und 39 Euro auf den großen Gewinn gehofft haben. Die BaFin gab die Sache schließlich an die Polizei weiter.
Online-Glücksspiel: Bei Ermittlungsverfahren sofort zum Anwalt!
Unser Tipp: Spieler, gegen die ermittelt wird, sollten sofort zu einem Anwalt gehen, sobald eine solche unangenehme Nachricht im Briefkasten landet. Ein Anwalt, der sich auf dem Gebiet illegales Online-Glücksspiel auskennt, weiß ganz genau, was in solchen Fällen zu antworten ist, und schafft die besten Möglichkeiten, damit solche Verfahren schnell eingestellt werden. Die HFS Rechtsanwälte haben bereits zahlreiche Spieler bei Ermittlungsverfahren wirkungsvoll vertreten. Zu einer Anklage ist es bisher nie gekommen.
Sie brauchen Hilfe bei einem Ermittlungsverfahren wegen illegalem Online-Glücksspiel? Oder Sie möchten Ihre Spielverluste zurückholen? Wir helfen Ihnen gerne!