Online-Sportwetten: HFS Rechtsanwälte holen 106.000 Euro von bwin zurück

 Genau 105.912 Euro plus 5 Prozent Zinsen soll ein Mandant der HFS Rechtsanwälte von bwin zurückbekommen. So hat es das Landgericht München entschieden (Az.: 6 O 402/24). Der Spieler hatte das Geld in den Jahren 2013 bis 2020 bei diesem Sportwetten-Anbieter online verwettet. Für diesen Zeitraum hatte dieser aber keine gültige Lizenz für sein Angebot in Deutschland. Dazu kommt: Für das Angebot, wie es auf dem Markt war, hätte bwin auch keine Lizenz bekommen können. Die Geschäfte mit dem Anbieter sind daher nichtig.

In Deutschland waren Online-Sportwetten von 2013 bis Ende 2020 verboten. Gültige Lizenzen konnten Anbieter von Online-Sportwetten erst ab Oktober 2020 erwerben. Zwar hatte die Elektraworks Ltd., die die Seite www.bwin.com im betreffenden Zeitraum betrieben hat, eine Lizenz aus Gibraltar. Diese galt aber nicht hierzulande. Das stellte das Landgericht München deutlich klar:

Das Gericht sagt zum Thema Lizenz:

„Eine in Gibraltar erteilte Erlaubnis machte auch eine von der zuständigen nationalen Behörde erteilte Erlaubnis nicht entbehrlich, eine Pflicht zur Anerkennung der gibraltarischen Lizenz bestand nicht.“

bwin hat das 1000-Euro-Limit nicht eingehalten

 Das Treiben der Sportwettenanbieter wurde vor der Gründung der gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) kaum verfolgt. Die neue Behörde arbeitet erst seit 2023. Der Markt wurde sich zuvor nahezu unkontrolliert sich selbst überlassen. Das Resultat: Das Internet war voll von Wettangeboten, für die es niemals eine Erlaubnis gegeben hätte. Auch an weitere Regeln hielt sich kaum ein Anbieter. Darunter zählt zum Beispiel das 1000-Euro-Limit. Spieler dürfen demnach pro Monat nicht mehr als 1000 Euro setzen. Bei bwin und bei zahlreichen weiteren Anbietern wie Bet365, Tipico oder bet-at-home wurde dieses Limit aber nicht eingehalten. Auf diesen Zustand wies das Gericht in seiner Begründung ausdrücklich hin. Im aktuellen Fall hatte der Spieler in sieben Jahren rund 106.000 verloren. In dieser Zeit hätte er nach den damaligen Bestimmungen, unter denen Lizenzen vergeben werden konnten, aber maximal 84.000 Euro setzen dürfen.

bwin bot illegal Online-Sportwetten an und war gleichzeitig Trikotsponsor im Fußball

Dass das Angebot von bwin illegal auf dem Markt war, hatte der Spieler erst im Jahr 2020 erfahren, während er sich mit dem Thema Spielsucht befasst hat. Da bwin auch als Trikotsponsor im Fußball aufgetreten war, wäre er nie im Leben darauf gekommen, dass das Angebot nicht legal sein könnte. Der spielsüchtige Mann hat sich inzwischen Hilfe geholt und lebt heute spielfrei.

Elektraworks Ltd. hat nun die Möglichkeit Berufung beim Oberlandesgericht einzulegen. Die Chancen auf Erfolg sind allerdings sehr gering. Denn inzwischen gibt es einen Hinweisbeschluss vom Bundesgerichtshof, der sich auf die Seite der Spieler stellt. Diesen Beschluss haben wir, die HFS Rechtsanwälte, erstritten. Wir gehören zu den ersten Kanzleien, die sich überhaupt an Online-Sportwetten gewagt haben, vertreten inzwischen hunderte Mandanten und konnten bereits mehr als 3 Millionen Euro aus illegal angebotenem Online-Glücksspiel zurückholen.

Mehr Infos dazu gibt es auch hier: https://bgh-sportwetten.de/

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