Online-Sportwetten: Tipico muss Spieler rund 185.000 Euro zurückzahlen

Ein Spieler soll genau 185.635 plus rund 17.000 Euro Zinsen von Tipico zurückbekommen. Dies hat das Landgericht München im Juni 2024 entschieden (Az.: 14 O 5109/21). Grund dafür ist, dass der Sportwettanbieter keine gültige Lizenz für sein Online-Angebot in Deutschland hatte. Damit ist Tipico aber nicht alleine. Nahezu alle Wettangebote im Internet waren illegal. Anbieter wie Betano, bet365, Bwin, Bet-at-Home oder Interwetten gingen einfach ohne gültige Konzessionen auf den Markt. Erst ab dem Jahr 2020 konnten hierzulande überhaupt passende Lizenzen erworben werden. Das bedeutet: Wer davor online bei Sportwetten Geld verloren hat, kann es mit sehr guten Chancen auf Erfolg zurückfordern.

 Inzwischen haben zahlreiche Gerichte in Deutschland ähnlich wie das Landgericht München entschieden. Die Anbieter von Online-Sportwetten wurden bereits zu Rückzahlungen in Millionenhöhe verurteilt. Auch der Bundesgerichtshof stellt sich auf die Seite der Spieler.

 BGH sorgt für rechtliche Klarheit bei Online-Sportwetten

 Für mehr Klarheit bei illegal angebotenen Sportwetten sorgte der BGH zunächst durch einen Hinweisbeschluss, indem er sich bereits im April 2024 auf die Seite eines weiteren Mandanten der HFS Rechtsanwälte stellte, der seine Verluste von Fußball-EM-Sponsor Betano zurückforderte. Später sprach sich der BGH bei der Verhandlung gegen Tipico am 27. Juni 2024 für noch einen Spieler aus. Das Urteil soll am 25. Juli schriftlich folgen. Das sind also deutliche, positive Signale für alle Spieler, die ihre Verluste aus Online-Sportwetten zurückholen möchten.

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All dem Chaos um Online-Sportwetten gingen rechtliche Unklarheiten voraus. Die meisten Sportwettenanbieter hatten zwar Lizenzen aus dem europäischen Ausland, doch diese gelten in Deutschland nicht. Dazu kommt, dass nach dem Scheitern eines Konzessionsvergabe-Verfahrens im Jahr 2012 hierzulande ein großes rechtliches Wirrwarr entstand und das Bundesland Schleswig-Holstein einfach eigene Lizenzen vergab, über die zumindest die Bewohner des Bundeslandes legal zocken konnten. Diese Unklarheiten wurden zum Einfallstor für zahlreiche Anbieter. Ein gigantischer Schwarzmarkt entstand. Denn freilich lässt sich ein Angebot im Internet schlecht auf ein Bundesland begrenzen.

Weshalb Spieler aus Schleswig-Holstein ihre Verluste trotzdem zurückfordern können, erfahren Sie hier.

Im Oktober 2020 wurden erstmals Lizenzen an Anbieter von Online-Sportwetten herausgegeben. Auch Tipico hat eine erhalten. Wer vor diesem Zeitpunkt gezockt hat, hat sehr gute Chancen, Wettverluste aus den vergangenen zehn Jahren zurückzuholen.

Jetzt beste Chancen Verluste aus Online-Sportwetten zurückzuholen

Im aktuellen Fall hatte der Spieler zwischen Februar 2014 und Juli 2018 gewettet. Insgesamt hatte er rund 232.000 Euro auf sein Spielerkonto eingezahlt, aber nur rund 47.000 Euro gewonnen. Dass irgendetwas am Angebot unerlaubt sein könnte, ist dem Spieler zunächst nicht aufgefallen. Erst sehr viel später hat er im Internet entdeckt, dass Spielverluste zurückgefordert werden können. Zum Zeitpunkt, als der Spieler wettete, wäre das Angebot von Tipico selbst dann nicht erlaubt gewesen, wenn der Sportwettanbieter eine gültige Lizenz dafür gehabt hätte. Um eine Konzession zu bekommen, müssen zahlreiche Voraussetzungen geschaffen werden. Zum Beispiel muss ein 1000-Euro-Einzahlungslimit für Spielerkonten eingehalten werden und das gleichzeitige Angebot von Sportwetten und Casinospielen ist nicht erlaubt. Schon gegen diese beiden einfach festzustellenden Voraussetzungen hatte Tipico verstoßen. Online-Sportwetten von Tipico waren daher komplett illegal auf dem Markt und haben durch mangelnden Schutz zahlreiche Spieler in den Ruin gerissen.

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